In verschiedenen Internetmarketing-Blogs und auch in manchen Foren heißt es, dass es mittlerweile nichts mehr bringt, Artikel in Artikelverzeichnissen zu veröffentlichen, um zur Suchmaschinenoptimierung einer Webseite nachzuhelfen. Gewissermaßen stimmt das, aber nur zum Teil. Denn Artikelmarketing kann durchaus noch mithilfe von Artikelverzeichnissen funktionieren – wenn man es richtig anstellt.
Seit dem Penguin Update zielt Google auf die Webseiten ab, die das Web mit unnötigem Spam manipulieren, nur um ein gutes Ranking zu erzielen. Zur Suchmaschinenoptimierung ist die Position und Sichtbarkeit einer Seite immer noch wichtig, aber zählt vielmehr die Qualität des Contents, der veröffentlicht wird und nicht zwangsweise nur die Zahl der Links, die auf eine bestimmte Seite leiten. Links stellen immer noch einen Wertigkeitsfaktor dar, aber Google sieht sich nun vermehrt das komplette Backlinkprofil genauer an, um zu erkennen, wer ein gutes Ranking tatsächlich verdient und wer nicht.
Mit genanntem Update verschwanden eine Vielzahl an Artikelverzeichnisse von der Bildfläche. Der Grund dafür stellte schlichtweg dar, dass die Betreiber nicht sehr viel für das eigene Linkbuilding getan hatten und keine Kontrolle zum veröffentlichten Content durchführten, was die Minderwertigkeit á la „je mehr Content mit Links veröffentlicht wird, desto besser“ nur verstärkte. Diese Devise bringt heute nichts mehr. Sich tatsächlich um lesenswerten und themenrelevanten Content zu bemühen – sei es auf der eigenen Webseite oder auf anderen Präsenzen sowie in Artikelverzeichnissen – stellt die richtige Strategie zur Suchmaschinenoptimierung dar.
Im Artikelmarketing darf es nicht in erster Linie um SEO gehen. Generell darf es nicht zuerst um die Suchmaschinenoptimierung gehen. Wem das noch nicht klar ist, sollte sich aber nun endlich von den „alten Gewohnheiten“ verabschieden. Es bestimmt nun die Qualität und nicht die Masse. Natürlich ist es umso profitabler, je mehr Qualitätsaspekte für Ihre Webseite sprechen. Dann denn lässt sich auch Google davon überzeugen.
Wie Artikel in Artikelverzeichnisse zu bewerten sind, hat sich definitiv verändert. Beispielsweise ist es nun gefährlich,
- … immer noch anzunehmen, dass die Qualität des Contents in Artikeln nicht ausschlaggebend ist.
- …. zu denken, es sei effektiv, Artikel in so vielen Artikelverzeichnissen, wie nur möglich zu veröffentlichen.
- … davon auszugehen, dass der Erfolg des Linkbuildings daran gemessen wird, wie hoch die Anzahl der Links ist, die Sie durch eine großvolumige Veröffentlichung erhalten, um damit das Ranking verbessern.
Das Linkbuilding hat immer noch einen hohen Effekt auf Ihr Ranking. Dass aber nun mehr darauf geachtet werden muss, wie die Artikel geschrieben sind und wie die Links platziert werden, hat den Aufwand in der Veröffentlichung der Beiträge natürlich vergrößert. Die „Story“, die aus einem Artikel zu entnehmen ist, hat eine viel größere Bedeutung erhalten.
Geschichten finden sich nicht nur in Büchern, sondern nun auch in der Suchmaschinenoptimierung
Keywords in einem Beitrag zu platzieren ist zwar gut für Ihr Ranking, aber dürfen diese den Lesefluss nicht stören. Lieber ein paar Keywords weniger, als dass der Blogpost dann überhaupt nicht gelesen wird und auch diese Arbeit dann umsonst gewesen ist. Gute Artikel für Artikelverzeichnisse zu schreiben, mag mehr Zeit kosten und wesentlich mehr Recherchearbeit mit sich bringen, doch nur dann können sich diese Bemühungen auszahlen, wenn die Qualität für sich spricht und die Nutzer hochwertigen Mehrwert erhalten.
Für einen Beitrag in einem Artikelverzeichnis kann es bereits „Belohnung“ genug sein, wenn Sie „nur“ einen Link am Ende Ihres Beitrages platzieren, wo eine generelle Vorstellung Ihrer selbst folgt. Sehr viele Artikelverzeichnisse lassen es zu, dass man, am Ende des Beitrags, etwas über sich selbst, als Verfasser, erzählen darf. Darin lassen sich ebenso gut Themenbereiche erläutern, mit denen man sich hauptsächlich beschäftigt, wodurch Lust auf mehr gemacht wird.
Auch wenn es vorteilhafter für Ihr Ranking ist, dass ein Backlink im ersten Drittel eines Beitrags gesetzt wird – also „Above the fold“ – ist es zwangsweise nicht das, was für den Leser ansprechend wirkt. Denn für den zählt immer noch die Information, die aus dem Artikel entnommen wird. Sehen Sie das Artikelmarketing über Artikelverzeichnisse nicht als eine SEO-Strategie, sondern als ein Mittel, Ihre Zielgruppe zu erreichen, sogar Ihr Feld immens auszuweiten. Denn SEO-Texte will kaum noch jemand lesen, wenn diese nur so vor Keywords sprühen und kein wirklicher Nutzen ersichtlich ist.
Der Leser indessen muss in Ihrem Artikel eine Geschichte erkennen, die es wert ist, gelesen zu werden. Wie schafft man es aber, einen Beitrag auf diese Art zu gestalten?
- Überlegen Sie sich genau, was Ihre Zielgruppe ausmacht und wer am ehesten dazu bereit wäre, Ihre Dienstleistung in Anspruch zu nehmen oder Ihre Produkte zu kaufen, die Sie anbieten.
- Legen Sie fest, welche Themen Sie behandeln müssen, um Ihre Zielgruppe zu erreichen.
- Erzählen Sie eine Geschichte, die gerne gelesen werden möchte.
- Gestalten Sie Ihren Artikel auf die Art, dass sich die Leser durch die Inhalte bereichert fühlen, eine Lücke im eigenen Wissenstand gefüllt sehen und wertvolle Hinweise und Tipps erhalten konnten.
- Implementieren Sie Mehrwert in Ihre Beiträge, der die Nutzer dazu bringt, Ihre Inhalte mit den eigenen Freunden zu teilen und in Social Media zu posten.
- Überzeugen Sie Ihre Leser soweit von Ihrem Wissen, dass diese mit Freuden auf den Link zu Ihrer Webseite klicken, wenn diese am Ende des Beitrages angekommen sind. Dazu braucht es Artikel, die von Anfang bis zum Ende hin nicht an Anziehungskraft verlieren.
- Schreiben Sie Ihren „Vorstellungstext“ mit Bedacht. Wenn Sie sich den Besuchern des Artikelverzeichnisses vorstellen, schreiben Sie nicht irgendetwas über sich, sondern schildern Sie, was diese Besucher erwarten können, wenn Sie den Weg auf Ihre Webseite wählen.
- Aber schreiben Sie auch nicht zu viel. Die Kunst darin, liegt im Teaser. Verraten Sie den Besuchern gerade so viel, dass deren Neugier geweckt wird, aber nicht gleich alles über Ihre Webseite verrät.
Informationsverbreitung über Artikelverzeichnisse ist nicht tot
Artikelverzeichnisse sind nicht am Aussterben, sondern am Umdenken. Die Betreiber solcher Webseiten schauen jetzt vermehrt darauf, welche Artikel eingereicht werden und dass die darin behandelnden Inhalte einzigartig sind, demzufolge keine 1:1-Kopien schon an anderen Stellen im Netz zu finden sind.
In diesem Sinne gibt es zwei Arten von Bloggern, Textern und Herausgebern von Artikeln. Der eine möchte den Google-Aspekt für sich ausnutzen und hierüber Traffic generieren sowie neue Besucher anlocken. Die andere Seite hat bereits eine ausgewählte Zielgruppe und konzentriert sich vielmehr darauf, diese mit gutem Content zu versorgen, der auch gelesen wird und dazu beiträgt, dass genau diese Leser von selbst wiederkommen.
Kreieren Sie also Content, der andere Webseitenbetreiber anspricht, die bereits loyale Leser haben. Das geschieht darüber, dass Sie wertvollen Content gestalten, der den Nutzern einen Mehrwert bietet, der auch von anderen Webseitenbetreibern als nutzvoll für die eigene Zielgruppe erschient. Auf diese Weise betreiben Sie erfolgreiches Artikelmarketing.
Daher sollte Ihre Strategie bei Artikelverzeichnissen folgendermaßen aussehen:
Veröffentlichen Sie hochwertige Artikel in Artikelverzeichnisse. Prüfen Sie nach ein paar Wochen in Google nach, wer Ihren Content eventuell wiederverwertet oder Auszüge davon verwendet hat, um diesen mit eigenen Argumenten zu erweitern. Fragen Sie diese Betreiber, ob ein Interesse daran bestünde, wenn diese zukünftig immer einer der Ersten sind, wenn Sie etwas Neues veröffentlichen, indem Sie Ihren Artikel per Email zusenden bzw. darin auf den Link verweisen, wo der neue Beitrag zu finden ist. Wenn dieser zustimmt, können Sie bei der Gelegenheit absprechen, welche Art von Inhalten dieser bevorzugt. Legen Sie eine entsprechende Liste an, denn mit der Zeit wird sich dadurch eine spezifische Themen- und Kontaktliste füllen, die Sie mit Ihren Artikeln beliefern können.
Damit beschränken Sie sich, in der Veröffentlichung Ihrer Artikel, nicht nur auf Artikelverzeichnisse, sondern erweitern Ihre Reichweite auf eine spezifische Liste von tatsächlich interessierten Lesern und Webseitenbetreibern, die es zu schätzen wissen, dass sie Informationen aus erster Hand erhalten. Sie machen also genau das, was Sie zuvor getan haben, allerdings mit etwas mehr Aufwand, der sich aber umso effektiver auszahlt.
Artikelmarketing ist also bei Weitem noch nicht ausgestorben. Es ist nach wie vor ein sehr effektives Werkzeug, um die eigene Webseite zu promoten und guten Traffic zu generieren. Langfristig gesehen ist diese Strategie zur Suchmaschinenoptimierung die bessere Variante und kann Ihnen enorm in Ihrem Ranking weiterhelfen. Sehen Sie also niemals nur eine Seite der Medaille, sondern sehen Sie auch andere Blickwinkel und Facetten.