Die EU-Kommission gibt Google bis Januar 2013 Zeit für Vorschläge zur Besserung …
Die Zeiten haben sich verändert, Google hat sich verändert. Aber auch zum Guten? Das wird eher bestritten, als befürwortet. In letzter Zeit häuft sich die Kritik am Suchmaschinenkonzern, einige Internetunternehmen gehen in Konkurs und Google hat immer mehr mit US-Kartellwächtern zu tun.
Diesmal liegt der Beschwerdegrund in der allgemeinen Geschäftspraxis des Suchmaschinenkonzerns, bis Januar wird von Google erwartet, Vorschläge vorzulegen, wie der augenscheinliche Wettbewerbsmissbrauch unterbunden werden kann. Das ist es, was die EU-Kommission Google vorwirft.
Eine Suchmaschine wie Google gibt es kein zweites Mal
Google verwendet Daten Dritter, dass aber an sich nicht erlaubt ist. Die Klagen hierzu stammen aber hauptsächlich von konkurrierenden Internetunternehmen, die durch Google verdrängt werden. Die Suchmaschine Google versucht immer häufiger den Internetanwendern die eigenen Online-Dienste „aufzudrängen“, sodass der User gar nicht mehr auf den Gedanken kommt, andere Anwendungen zu nutzen, die beispielsweise nicht aus Google’s Feder stammen.
Google nutzt die Webseiten anderer Webmaster, scannt diese nach relevanten Daten, aber meist werden diese so dargestellt, dass der Nutzer nicht mehr auf die Idee kommt, die eigentliche Ursprungsseite, auf der die Quelle dieser Daten vorhanden ist, zu besuchen. Das passt vielen Internetunternehmen natürlich nicht.
Jetzt hat die EU-Kommission Google, bis Januar 2013, dazu aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten, wie der Wettbewerbsnachteil für die konkurrierenden Anbieter im Web abzuwenden ist. Diese Vorschläge könnten, nach Freigabe der EU-Kommission, zu einem festen Bestandteil der Webmaster-Richtlinien werden. Es wird sich zeigen, ob sich daraus gravierende Änderungen zur Suchmaschinenoptimierung oder allgemeinen Webseitengestaltung ergeben werden. Im Moment wird jedenfalls noch fleißig verhandelt, wodurch aber bereits zu einigen Aspekten Einigungen erzielt werden konnten.
Aber damit nicht genug: Google hat zur gleichen Zeit eine weitere Frist für Anfang des Jahres einzuhalten. Dabei geht es um eine Klage der EU-Datenschutzbehörden, da die neuen Datenschutzbedingungen gegen das EU-Recht verstoßen.
„Google geht es um die User, nicht um andere Internetunternehmen“
Dieses Mantra vertritt Google auch weiterhin. Stets wird hervorgehoben, dass es Google darum ginge, den Internetanwendern ein möglichst komfortables Interneterlebnis zu ermöglichen. Dazu gibt Google den Unsern eine Menge an eigenen Online-Diensten an die Hand. Da Google mittlerweile, am Markt, derartig gefestigt ist und ein großes Vertrauen durch die Nutzer genießt, wird sich das auch nicht – zumindest nicht so schnell – ändern.
Um sich selbst vor dem Konkurs zu bewahren, möchten andere Online-Anbieter Google dazu „zwingen“, sich etwas mehr zurückzunehmen. Auf diese Weise würde anderen Suchmaschinen mehr Raum gegeben. Ob das aber gelingt, wird sich im weiteren Verlauf der noch folgenden Debatten zeigen.