Google und Facebook versuchen sich gegenseitig, mit neuen Entwicklungen in der Websuche oder im Social Networking, zu übertrumpfen. Der Facebook Graph Search scheint da keine Ausnahme zu bilden. Während Google zwar eine Macht- und Vertrauensposition innehat, hat Facebook etwas anderes: Wertvolle Daten zu seinen Nutzern, darunter auch deren Interessenprofil.
Nachdem nun Facebook seine Suchmaschine offenbart hat, scheint ein Schritt in die Richtung erfolgt zu sein, Google das Wasser reichen zu wollen. In verschiedenen Kreisen nennt man diese Enthüllung eine Revolution für die Informationssuche. Aber wie geht es weiter? Ist Facebooks Suchmaschine tatsächlich ein so revolutionäres Produkt oder wird es sich in ein paar Wochen oder Monaten als großer Flop herausstellen?
Eine andere Konzeption der Suche
Nach Zuckerbergs eigener Aussage, versucht Facebook eine völlig neue Art der Internetsuche zu kreieren: Ein multimediales Tool, das Personen, Orte und Dinge ausfindig macht, die auf Grundlage komplexer Analysen bestehen und mit dem Interessenprofil in Verbindung gebracht werden. Somit versucht Facebook nicht nur eine mögliche Antwort auf eine Frage zu finden, sondern eine etwas präzisere Lösung anzubieten.
Darüber hinaus fließt in die Ergebnisse der Suchanfrage mit ein, ob einer der eigenen Kontakte etwas geliked hat oder Orte und Lokale, die beispielsweise bereits von einem der Kontakte des Nutzers besucht wurden, für den Nutzer interessant sein könnten.
Aller Anfang ist schwer
Google hat seine Suchmaschine nicht von heute auf morgen geschaffen. Fast seit Beginn des Internets versucht Google die Nutzererlebnis, in der Suchmaschine, zu verbessern und Webseiten richtig zu kategorisieren – und täglich gehen weitere Präsenzen online. Jetzt wurden allerdings einige Problemchen offenbart, die die Facebook Graph Search bereitet.
Tom Scott hat mit einem Tumblr Account über die Suche mit der Facebook Graph Search berichtet. Das blieb natürlich nicht ungesehen und verschiedene News Plattformen berichteten darüber. Dabei wurden verschiedene Suchphrasen in der Graph Search angewandt, die ein schlechtes Licht auf diese neue Innovation von Facebook werfen.
Tom Scott hat dazu Suchphrasen verwendet, die man normalerweise vielleicht nicht eingeben würde. Da er aber einer der wenigen Nutzer ist, die zum Beta-Test eingeladen wurden, ließ er es sich natürlich nehmen, ein bisschen herumzuspielen. Die Ergebnisse gehen über ein Stirnrunzeln heraus und verfallen sogar etwas ins Lächerliche.
Privatsphäre-Einstellungen in Facebook überdenken
Derartige Resultate rütteln die User natürlich wieder wach. Eine Innovation mag im ersten Augenblick vielleicht viel Enthusiasmus und Vorfreude erwecken, aber beim ersten Ausprobieren, werden natürlich die Fehler offensichtlich, die es gilt, noch auszubessern. Kein Online-Projekt ist von Anfang an perfekt und bedarf stetiger Verbesserungen. Das steht natürlich auch Facebook bevor.
Für Nutzer wird es umso wichtiger, sich die Privatsphäre-Einstellungen noch einmal vorzunehmen. Sicherlich will kein Nutzer, bei einer Suche nach „Ehepartner, die auf der Suche nach einem Seitensprung sind“, in den Ergebnissen erscheinen wollen. Denn die neue Suche zeigt derartige Ergebnisse nur denjenigen an, mit denen man in Facebook verbunden ist. Das könnte also noch eine weitere Stufe peinlicher werden, wenn man tatsächlich in derartigen Ergebnissen auftaucht. Auf e-recht.de finden Sie ein paar hilfreiche Tipps, wie Sie bestimmte Einstellungen und Likes beschränken können.
Natürlich waren diese Suchanfragen mit dem Facebook Graph Search nicht ernst gemeint, aber derartige Experimente machen es wieder deutlich, wie sich Fehler entdecken lassen und man aus diesen dann lernen kann. Auch die Nutzer können daraus wieder einmal entnehmen, dass man aufpassen muss, was man tatsächlich im Internet teilt und vor allem mit wem.