Einblick in Google’s Denkweise und welche Faktoren bei Sichtung eines Linkprofils greifen
Andre Weyher, Ex-Mitarbeiter des Google Spam Teams plauderte in einem Interview mit Searchenginejournal.com aus dem Nähkästchen und verriet ein paar Details darüber, wie Google die Linkprofile einzelner Webseiten sichtet und welche Faktoren ausschlaggebend für eine Abstrafung oder Verbannung aus dem Index sein können.
Andre Weyher’s Aufgabe im Google Team unter Matt Cutts bestand darin, Webseitencontent auf deren Qualität sowie das Linkprofil zu prüfen. Während seiner Tätigkeit stellte er fest, dass viele Webseitenbetreiber sehr mathematisch an die Analyse des eigenen Profils gehen – was keinesfalls ein Fehler ist – aber ein entscheidender Faktor für ein sauberes Linkprofil stellt, nach wie vor, die Intuition dar.
Gesunder Menschenverstand ist ein entscheidender Faktor im Backlinkaufbau
Diesen Faktor nutzte auch der Ex-Google Mitarbeiter für seine Analysen: Nicht nur die Qualität der Seiten, wo die Backlinks gehostet werden und die dazugehörigen Linktexte sind von Bedeutung, sondern auch gesunder Menschenverstand tut sein Übriges dazu.
Im Bezug auf das Penguin Update, erklärte Weyher, es handle sich hierbei um ein sehr großes aber auch kompliziertes Update. Vor allem Black Hat SEOs sollte es daran hindern, weiterhin ihren unlauteren Techniken Saft zu geben. Früher wurde dies noch manuell vorgenommen, durch das Update läuft nun alles automatisiert. Somit wirken die vorherig genutzten Techniken, die Spammer anwandten, nicht mehr und es müssen ehrlichere Wege gegangen werden.
Weiter noch bestätigte Weyher, dass ein Ranking sich verschlechtert, wenn Backlinks von minderer Qualität vorhanden sind und spamverwandte OnPage-Techniken wie etwa Keyword-Stuffing und eine Über-Optimierung der Tags und der internen Verlinkungen ersichtlich ist.
Anhand verschiedener Spuren bzw. Fingerprints im Web kommen die Suchmaschinen den Netzwerken von Webseiten auf die Spur. Wenn eine Webseite bestimmte Techniken verwendet, die als Spamming eingestuft werden könnte oder gegen die Webmaster Richtlinien verstößt, so ist es dann genauso wahrscheinlich, dass auch die anderen Webseiten in diesem Netzwerk die gleichen Techniken aufweisen. Sehr detailliert konnte Weyher dabei nicht eingehen. Er offenbarte nur soviel, dass verschiedene Tools dabei unterstützen, diesen Techniken genauestens auf die Schliche zu kommen.
Verbesserungen der Webseiten können einer Abstrafung entgegen wirken
Wenn man eine entsprechende Nachricht seitens Google erhalten hat, die über die Herabstufung oder die Verbannung der Seite aus dem Index informiert, hat man zwei Möglichkeiten, seine Seite wieder zu beleben.
Die erste Variante dreht sich um den Content der Webseite. Wenn eine Internetpräsenz nur zum Affiliate-Marketing aufgebaut wurde, aber sonst keinen Mehrwert für die Besucher einer Webseite zu bieten hat, sollten Sie sich schleunigst daran machen, qualitativen und lesenswerten Content auf Ihrer Seite einzufügen, sodass diese an Wertigkeit gewinnt. Dann ist es auch wahrscheinlich, dass die auferlegte „Penalty“ aufgehoben wird.
Die andere Variante bezieht sich auf ein schlechtes Backlinkprofil. Hat man über Jahre Links von Seiten in einer schlechten Nachbarschaft oder von Seiten ohne Relevanz zum eigenen Webseitenthema erhalten, sollte man sich darum kümmern, diese Backlinks zu entfernen. Nutzen Sie dazu das neue Disavow Links Tool, welches Ihnen die „Säuberung“ Ihres Linkprofils erleichtern kann. Aber seien Sie dabei vorsichtig, welche Links Sie damit entwerten lassen – denn das könnte ebenso nach hinten los gehen, wenn Sie sich in der Qualität der Links nicht ganz sicher sind. Auch hier sollte ein Quantum Intuition nicht fehlen.
Mythen zu SEO geklärt
Im Interview erklärte Weyher ebenso über ein paar Mythen auf, die innerhalb der Suchmaschinenoptimierung gerne verbreitet werden, aber keineswegs der Wahrheit entsprechen:
- „Alle Verzeichnisse sind schlecht“ > Falsch!
- „Seiten unterhalb eines bestimmten PR-Wertes sind grundsätzlich von minderer Qualität und zeugen von Spam“ > Falsch!
- „Wenn eine automatisierte Link Building Software teuer ist, muss diese folglich gut sein“ > Falsch!
Gute Backlinks erhalten Sie durch Seiten auf Freunschaftsbasis
Google setzt auf Natürlichkeit und eine gesunde Mischung im Linkprofil. Wenn ein Webseitenbetreiber einen Link zu Ihrer Webseite einfügt, sollte es aus dem Grund geschehen, weil dieser Betreiber den Inhalten Ihrer Seite vertraut und eine „persönliche“ Empfehlung dazu ausspricht.
Alles, was irgendwie danach aussieht, dass eine Bezahlung für einen Link vorherrschte, sieht Google als negativ. Wenn man sich an derartigen Techniken beteiligt, setzt man die Reputation seiner Webseite aufs Spiel. Daher sollte man sich darauf konzentrieren, clevere OnPage Optimierungsmaßnahmen einzusetzen und die Qualität seines Contents hervorheben.
Auf der anderen Seite ermöglichen eine ordentliche interne Verlinkung und ein sauberes Backlinkprofil, welches auf tatsächlichen freundschaftlichen Empfehlungen basiert, ein gutes Ranking in Google. Nach wie vor spielt die Themenrelevanz der verlinkenden Seite zum eigenen Content eine Schlüsselrolle.