Bald heißt es für den RSS Reader von Google goodbye. Was bedeutet das für Blogger? Braucht es generell noch einen RSS-Feed, um seine Leser zu erreichen, wenn die Updates über verschiedene Marketingkanäle und das Email-Marketing auch ausreichen würden? Lohnt es sich also noch, seinen Blog in RSS-Verzeichnisse anzumelden oder den Dienst auf dem eigenen Blog zu integrieren?
RSS-Feeds galten stets als eine gute Marketingwaffe für einen Blog. Doch haben sich die Vorlieben, wie Medienformate inzwischen konsumiert werden, stark verändert. Lesen Sie noch die Artikel in Ihrem Feed Reader oder ist es mittlerweile eine Applikation, die auf Ihrem Desktop-PC verstaubt? An sich möchte man die Artikel lesen, aber sich mit dem RSS Feed Reader zu befassen, ist immer mehr in Vergessenheit geraten. Denn Twitter, Facebook und auch Google+ versorgen gleichermaßen mit genügend Informationsmaterial. Ebenso Rivva und Virato bieten eine interessante Auswahl an Artikeln, sodass für RSS oder Really Simple Syndication, dass sich hinter dieser Abkürzung versteckt, kaum mehr Zeit bleibt.
Aber seit Google bekannt gab, den eigenen Dienst einzustellen, haben RSS Feeds ein Revival genießen dürfen. Mit der Gewissheit, dass dieser bald nicht mehr zur Verfügung stehen würde, gab es laute Gegenwehr, aber auch Alternativen wie Feedly gewannen mehr Nutzer. Gewiss werden noch immer nicht alle Artikel gelesen, aber einige Goldstücke lassen sich dennoch hin und wieder entdecken, die den Weg zur Webpräsenz mit einem Klick erleichtern. Was bedeutet das für die Betreiber dieser Webpräsenzen? Natürlich Besucher und Traffic.
Stellen Sie noch einen RSS Feed zur Verfügung oder ist dieser gar nicht erst existent?
Viele Webseitenbetreiber machen sich gar nicht mehr die Mühe, einen RSS-Feed zu integrieren, sondern konzentrieren sich auf andere Kanäle. Wer WordPress für die Pflege seiner Webpräsenz einsetzt, bietet einen RSS-Feed völlig automatisch an. Doch kann dieser auch sehr leicht aus dem Blog entfernt werden. Was ist aber, wenn Ihnen Besucher „begegnen“, die nach einem RSS-Feed Ausschau halten, aber keiner vorhanden ist? Für den User besteht dann noch die Möglichkeit nach einem Alternativ-Link im Quelltext zu suchen, doch wer macht sich schon diese extra Arbeit? Manchmal ist dieser gar nicht erst vorhanden. Wer eine Vorliebe für RSS-Feeds hat, sucht dann lieber das Weite, als sich einen Wolf zu suchen.
Nach wie vor gibt es Internetnutzer, die den RSS-Feed noch zu schätzen wissen. Man erspart sich jeden einzelnen Blog aufzusuchen und nach interessanten Artikeln Ausschau zu halten, in einem RSS-Feed hingegen kann man sich über die Titel und Snippets ein erstes Bild machen und selbst entscheiden, ob man einen Artikel komplett auf der Quellseite liest, oder nicht. Bietet Ihr Blog genau das, was die Nutzer suchen und was diese interessiert, kann umso mehr ein permanenter Leser daraus werden.
Im Laufe eines Online-Lebens treffen wir alle auf unendlich viele interessante Webseiten, die man verfolgen möchte. Ein RSS-Feed ermöglicht Ihren Lesern, Ihre aktuellsten Artikel sogleich nach der Veröffentlichung über einen Feed Reader zu lesen und auf effektive Weise auf dem Laufenden zu bleiben. Zeitgleich kann jeder Leser seine Lieblings-Blogs abonnieren und organisiert bleiben. Noch dazu gibt es dennoch andere Feed Reader – neben Google -, die das Leben eines Bloglesers erleichtern, Feedly oder FeedSpot sind nur einige Beispiele. Ebenso existieren inzwischen Feed Reader, die keine lokale Installation erfordern, sondern das Pflegen der Feed-Abonnements online ermöglichen.
RSS-Verzeichnisse fördern zielgerichteten Traffic
Ein Leser, der Ihre Blogbeiträge abonniert, ist ein Fan, der sich die Mühe macht, Ihre Artikel zu lesen. Das bedeutet auch, dass dieser sich speziell für das Thema Ihrer Webseite oder Ihres Blogs interessiert. Diese Besucher sind genau jene, die Sie mit Ihren Inhalten erreichen wollen. RSS-Feeds können diese Besucher auf Ihre Seiten führen, dennoch ist darüber nicht gewährleistet, dass zur Veröffentlichung neuer Beiträge diese Leser automatisch Ihren Blog oder Ihre Webseite besuchen. Webseitenbetreiber, die Ihre Präsenzen über die Online-Werbung und Werbeanzeigen finanzieren, werden mit solchen Lesern keine große Freude haben. Das heißt aber nicht, dass Sie diese Leser nicht doch in aktivere Fans verwandeln können.
Dazu müssen Sie von Anfang an mit Ihren Artikeln begeistern, teilweise auch provokant sein und Ihren Besuchern aus der Seele sprechen. Noch immer gibt es Artikel im Web, die zwar vom Gesamtinhalt lesenswert sind, aber die ersten paar Zeilen eher zum Einschlafen sind und sich der Leser lieber einer anderen Tätigkeit widmet, als sich weiter zu quälen. Die Internetnutzer plagen sich mit der Informationsüberflutung, die es nicht leicht macht, die Goldstücke unter den Blogs und Beiträgen zu erkennen.
Bei Emails ist es das Gleiche: In jedem Postfach häufen sich die Newsletter, die nicht einmal gelesen werden, sondern gleich in der „virtuellen Rundablage“ landen. Filtern ist angesagt, und wenn der Betreff, also die Überschrift, nicht sofort neugierig macht oder sich diese wieder einmal nur nach einem bereits dagewesenen Abklatsch anhört, macht man sich nicht mehr die Mühe, die Email überhaupt zu öffnen.
Das stellt inzwischen die große Herausforderung für jeden Blog- und Webseitenbetreiber dar, der sich auch des Email-Marketings bedient. Wenn Sie einen Blogbeitrag schreiben, dann lassen Sie den Teaser niemals weg. Erklären Sie in den ersten Zeilen, was Ihr Artikel behandelt, aber gestalten Sie diesen so, dass er zum Weiterlesen einlädt. Damit wollen wir nicht sagen, dass Sie trockene Fakten wiedergeben sollten, sondern aktuelle Ereignisse und Anekdoten darin verknüpfen und einen Einblick in Ihr Expertenwissen gewähren.
Diese Teaser sind die ersten Zeilen, die auch die RSS-Feed Abonnenten über Ihre Artikel lesen. Das kann sich aber unterscheiden – je nachdem welche Einstellungen zuvor vorgenommen wurden. Ist der Teaser also einladend sowie ansprechend, wird das mit einem Besuch auf der Webseite belohnt. Enthält der komplette Artikel genauso wertvolle Aspekte, kann das sogar ein aktives Sharing in Gang setzen. Das ist doch die beste Belohnung für einen Blogbetreiber, oder nicht?
Bringen RSS-Feeds und Einträge in RSS-Verzeichnisse Ihrem Ranking ein Plus?
Ein RSS-Feed sorgt bei Ihren Lesern stets für die schnelle Belieferung von frischen Content. Frische und neue Inhalte liebt auch Google. Hat ein Blog einen RSS-Feed integriert, sieht Google darin ein Zeichen von Kontinuität. Das kann dazu beitragen, dass der Indexierungsrhythmus eine Stufe schneller erfolgt.
Inzwischen werden Links aus den sogenannten RSS-Verzeichnissen aber kaum mehr von den Suchmaschinen berücksichtigt. Es kann sich zwar lohnen, einige ausgewählte RSS-Verzeichnisse mit seinem eigenen Blog-Feed zu verknüpfen. Dennoch bringt Ihnen das eher neue interessierte Besucher, als dass die daraus resultierenden Links Ihr Ranking positiv beeinflussen.
Erreichen Sie Ihre Leser vielmehr durch Ihre guten Beiträge. Werden diese durch die Nutzer verbreitet, erregen Sie über ein „Hintertürchen“ die Aufmerksamkeit von Google, was schließlich Ihr Ranking verbessern kann. Als eine effektive Maßnahme zur Suchmaschinenoptimierung sind aber RSS-Verzeichnisse kaum noch relevant. Um als Blogger und gleichzeitiger Leser zu seinen favorisierten Blogs informiert zu bleiben, lohnt es sich aber immer noch, einen RSS Feed Reader zu nutzen.