Just.me – Konkurrenz für Facebook & Co.?

Mit den bisherigen sozialen Netzwerken würde man denken, dass man nicht noch eines braucht. Just.me, dass von Keith Teare, der auch TechCrunch mitgegründet hat, will ein soziales Netzwerk schaffen, dass besser ist als alle Social Networks bisher.

Noch ist just.me erst ein paar Tage alt und man fragt sich unweigerlich, ob die Plattform überhaupt ansatzweise die gleiche Beliebtheit erlangen kann, wie seine Vorgänger. Wenn aber dennoch gleichzeitig viel Konkurrenz vorhanden ist. Doch wie Keith Teare t3n.de im Interview erklärte, ist es mit der derzeitigen Hardware Welt, die sich immer weiter zu Smartphones und Tablet-PCs hinbewegt, sogar ein Muss.

Was ist aber just.me?

Erst einmal ist es eine App, die auf den ersten Blick wie der Zusammenschluss aus verschiedenen Diensten aussieht, wie beispielsweise SMS, E-Mail, Twitter und Messenger zum Chatten. Dabei setzt just.me weniger auf ein gutes Branding. Der Nutzer soll in den Vordergrund gestellt werden, sodass der Branding-Name fast zur Nebensächlichkeit wird.

Mit just.me können Nachrichten an mehrere Personen versandt werden, die aus Text-, Audio und Video-Content bestehen können, gleichzeitig ist die Beantwortung dieser Nachrichten auf gleiche Art möglich. Zusätzlich können die Nutzer an Diskussionen im Forum teilzunehmen.

Weiter noch stehen verschiedenen Funktionen zur Verfügung, wie das Posting allgemein gestaltet sein kann. Beispielsweise kann ein Beitrag öffentlich geteilt werden oder man sendet eine Nachricht an bestimmte Personen, was vergleichsweise dem E-Mail-Versand sehr ähnelt. Ebenso können Nutzer eine Notiz als Post hinterlegen, die aber nur für den Verfasser selbst sichtbar gemacht wird. Letzteres macht just.me hierdurch zu einer App, die wie ein Notizbuch oder ein Tagebuch angesehen werden kann.

Wie klappt der Einstieg in just.me?

Man muss keinen gesonderten Nutzeraccount anlegen, sondern verbindet sich just.me mit einer vorhandenen Email-Adresse oder Telefonnummer. Lediglich verwendet die App das Telefonbuch des Smartphones dazu, um andere Nutzer, die ebenfalls just.me verwenden, ausfindig zu machen. Doch auch Nutzer ohne einen registrierten Nicknamen können die Nachrichten empfangen, die über die App geteilt werden und diese online lesen.

Die App ist derzeit nur für iOS-Systeme und HTML5 abrufbar, eine Android-App soll innerhalb der nächsten zwei Monate folgen. Wie Keith Teare t3n mitteilte, werden keine privaten Daten gespeichert. „Die gesamte Übertragung der Daten findet über eine verschlüsselte Verbindung statt.“

Aber nicht nur als Mobile App wird just.me angeboten. Auch eine responsive Web-App, unter HTML5, wird zur Verfügung gestellt. Allerdings können darauf nur aktuelle Postings eingesehen werden. Das Verfassen ist hierfür eher eingeschränkt.

Weitere Features sind angedacht, auch Unternehmen profitieren davon

In wenigen Wochen soll ein sogenanntes „Takeback-Feature“ eingeführt werden, dass es den Nutzern erlauben soll, einen Beitrag, den man einmal gepostet hat, vollkommen aus dem Netzwerk wieder zu löschen.

Keith Teare sieht die Plattform nicht als ein Format zur Werbung an, sondern eine Möglichkeit, um seine Beziehungen zu pflegen und auf dem Laufenden zu bleiben, was die eigenen Freunde aktuell tun und was ihnen wichtig ist.

Auf der Business-Schiene soll auch just.me einen Nutzen darstellen. Dazu soll das Telefonbuch oder Adressbuch aus dem Smartphone dienen, dass auch Beziehungen zu Brands und Dienstleister beleuchtet. Der Nutzer wird entsprechend um Erlaubnis gebeten, ob von den Brands, denen der User selbst folgt oder sich ein Hinweis aus dem Adressbuch schließen lässt, Angebote und aktuelle Nachrichten angezeigt werden oder persönliche Messages übersandt werden dürfen.

In einem Interview erklärte Keith Teare  dies xube.tv genauer:

Wie t3n aus dem Test der Beta-Version feststellte, weist die App noch ein paar Fehler auf und einige nützliche Features wären wünschenswert. Jedoch ist just.me durchaus für technikversierte Nutzer interessant. Von der grafischen Darstellung her erinnert just.me verstärkt an Twitter, jedoch trotzdem anders.

Das Konzept ist relativ gut durchdacht und hat viel Potenzial dazu, eine große Anhängerschaft zu gewinnen. Aber das setzt voraus, dass sich die Nutzer für das neue Social Network interessieren und sich damit auseinandersetzen. Doch das wird sicherlich noch seine Zeit brauchen, bis mehr User davon Wind bekommen haben.