Google nicht mehr nur Suchmaschine, sondern Wissenskatalog
Google denkt an den Internetanwender. Nicht nur in den Webmaster Guidelines betont das der Suchmaschinenkonzern. Nun hat Google auch in Deutschland den Knowledge Graph eingeführt. Die Seitenleiste, die ursprünglich mehr für die Adwords-Anzeigen reserviert war, verschwindet und es wird für Tatsachen und Fakten Platz gemacht.
Einige Stimmen behaupten, dass sich die Suchmaschinenoptimierung langsam dem Ende nähern würde, aber das stimmt ganz und gar nicht. Mit dem Google Knowledge Graph geht es grundlegendst um Wissen, dass für die Nutzer der Suchmaschine von Vorteil sein kann.
Wissen zu Persönlichkeiten aus Geschichte, Politik und Medien
Aus verschiedenen Gründen sucht man nach Informationen in der Suchmaschine Google. Nicht immer ist damit eine Suche nach einem Dienstleister verbunden. Manchmal möchte man einfach nur Wissenswertes über eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens erfahren oder die Einwohnerzahl zu einem Ort wissen. Genauso gilt das für Fakten zu Musik, Kunst und Fernsehen. Grundlegende Daten liefert nun der Knowledge Graph in Google. Derlei Suchanfragen erfordern es nun nicht mal mehr, dass die angezeigten Ergebnisse angeklickt werden müssen. Für den Internetnutzer oder den Suchenden ist das eine vorteilhafte Zeitersparnis.
Der Google Knowledge Graph betont die Aussagen des Internetkonzerns, sich von einer Suchmaschine in eine „Antwortsuchmaschine“ zu verwandeln – vielleicht sogar eine „Lösungsmaschine“. Doch ist (noch) nicht bewiesen, dass die Daten, die über den Knowledge Graph angezeigt werden, auch der Wahrheit entsprechen. Weiter noch nimmt Google hier sehr viel Verantwortung auf sich. Wenn immer mehr Nutzer, dem Knowledge Graph das entsprechende Vertrauen schenken und den Daten daraus glauben, sollte Google auch dafür sorgen, dass nur wahre Tatsachen wiedergegeben werden. Eine Kontrolle der, dazu verknüpften, Webseiten würde die Qualität durchaus erhöhen.
Neue Werbemöglichkeiten für Google mit dem Knowledge Graph?
Nach wie vor braucht der Knowledge Graph Einiges an Fein-Tuning. Denn zu vielen Wissens-Themen liefert dieser nicht annähernd so viele Ergebnisse, wie man es sich wünschen würde. Hier nimmt die Bekanntheitsstärke – wie bei vielem anderen auch – Einfluss. Einige Fakten beinhalten meist nur das Geburtsdatum, beispielsweise bei einer Person des öffentlichen Lebens.
Mit dem Knowledge Graph hebt sich Google wieder einmal von anderen Suchmaschinen ab. Doch birgt der Knowledge Graph auch viel Potenzial in sich. Es ist anzunehmen, dass Google erst einmal testet, ob die Internetnutzer den Knowledge Graph auffassen. Anschließend liegt die Weiterentwicklung nahe, Werbeeinnahmen, beispielsweise durch Ticketverkäufe zu bekannten Musikern, mit einzubinden.
Das heißt aber nicht, dass sich nun die Suchmaschinenoptimierung dem Ende neigt. Zu vielen Themen hat Google den Knowledge Graph (noch) nicht integriert. Denn so schnell wird die Suchmaschine sich sicherlich nicht von seinem bisherigem Werbe-System verabschieden. Die organische Suche findet nach wie vor, wie bisher, Anwendung. Wie schnell und inwieweit die Suchmaschine an Weiterentwicklungen zum Knowledge Graph arbeitet bzw. veröffentlicht, wird die Zukunft zeigen.
Im Prinzip liegt nahe, dass Google versucht, mit dem Knowledge Graph die Nutzer mehr auf der eigenen Seite zu halten und mehr Attraktivität zu schaffen, indem sie sich in eine „Antwortsuchmaschine“ verwandelt. Denn je länger ein Nutzer auf der Google Präsenz verweilt, desto länger können auch andere Google Dienste in Anspruch genommen oder auf Adwords-Anzeigen geklickt werden. Suchmaschinenoptimierung lohnt sich daher, nach wie vor!